Jubiläum in Hoya: 50 Jahre Richterprüfungen
Hoya (psvhannover-aktuell). Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums zur zentralen Abnahme von Richterprüfungen trafen sich in der Landesreitschule Hoya am 1. September 2015 acht der damals 27 Teilnehmer mit vielen weiteren ehemaligen Richtern. Gewürdigt wurde der ehrenamtliche Einsatz der Richter vom Geschäftsführer und Schatzmeister der Deutschen Richtervereinigung, Joachim Geilfus. Auch die Ehrenvorsitzende des Pferdesportverbandes Hannover, Erika Cordts (Hannover) und Ehrenmitglied Klaus Föge (Wingst), würdigten die Leistungen der Richter. Eingebunden in die Feierlichkeiten war außerdem ein Referat von Dr. Ulrich Steller über Pferdezucht. Initiiert hatte das Jubiläumstreffen Hans-Jürgen Löhmann.
Die Beurteilung von Leistungen im Reitsport wurde in alter Zeit vertrauenswürdigen „Fachleuten“ anvertraut. Erst am 1. September 1965, also vor genau 50 Jahren führte der Reiterverband Niedersachsen nach Vorbereitungslehrgängen in Buxtehude, Nienburg, Helmstedt und Hannover in der Landesreitschule Hoya erstmals eine zentrale Richterprüfung durch. Abgenommen wurde die Prüfung durch Wilfried Pabst und Landstallmeister Hans Fellgiebel. Acht der damals 27 Teilnehmer trafen sich mit vielen ehemaligen Richtern in der Landesreitschule zum Jubiläum.
Joachim Geilfus, Geschäftsführer und Schatzmeister der Deutschen Richtervereinigung für Pferdeleistungsprüfungen würdigte den ehrenamtlichen Einsatz der Richter in hoher Verantwortung an vielen Wochenenden im Jahr. Ihr Ziel ist es, für den Reitsport die größtmögliche Harmonie von Pferd und Reiter zu fördern und zu erhalten. Die Förderung des Richternachwuchses war ein Schwerpunkt seiner Ausführungen.
Nach einer Mittagspause referierte Dr. Ulrich Steller über die Pferdezucht auf dem Hofgestüt Memsen der Könige von Hannover. Ab etwa 1500 wurden dort „Haushaltspferde“ gezüchtet. Nach dem 30 jährigen Krieg „Kriegspferde“ und ab 1727 kaufte Georg II die ersten „Luxuspferde“, Barockpferde aus Dänemark. Damit beginnt auch die Geschichte der Memser Weißen, eine eigenständige Rasse die Ende des 19. Jahrhunderts endgültig ausstarb. Einzig als Domäne blieb Memsen in der heutigen Samtgemeinde Grafschaft Hoya erhalten. Heute unterhält die Wirtschaftgenossenschaft Deutscher Tierärzte im Memsen ein Serumwerk. Etwa 100 Pferde leben dort.
In der nachmittäglichen Aussprache wurde die Bandbreite der Einsätze der Anwesenden deutlich und viele Richter konnten besondere Anekdoten erzählen. Die Einsätze reichten vom ländlichen Turnier bis zu den weltweiten Championaten und den olympischen Spielen. Das Pferd wanderte in den letzten 50 Jahren schwerpunktmäßig vom Bauernhof in die Sportställe. Die Verantwortung der Richter steigt weiter. Guter Nachwuchs muss gewonnen und gut ausgebildet werden, so ein Schwerpunkt der Aussprache.
