02.09.2015
REPORTAGE: Monty Roberts hinter den Kulissen
„Der größte Fehler ist, die eigenen Fehler nicht zu erkennen“
„Jedes Pferd muss die Möglichkeit haben, fliehen zu können“, erklärt der weltbekannte Pferdeflüsterer Monty Roberts, während er seinem Instructor Thommy dabei zuschaut, wie dieser im Round-Pen mit einem Jungpferd arbeitet. Er schickt das Pferd immer wieder von sich weg, mal auf der linken Hand, mal auf der rechten Hand. „Das Innenohr achtet auf Thommy, das ist ein erstes Kommunikationszeichen. Und jetzt wird der Zirkel kleiner. Die Stute fragt ihn: ‚Kann ich zu dir kommen?‘“
Thommy ist einer der neun zertifizierten Instructors, mit denen der bekannte Horseman Monty Roberts im Rahmen seiner „Monty Roberts and Instructors Tour“ Halt im Ausbildungszentrum Luhmühlen macht. Die Show soll Pferdefreunden das Join-Up-Konzept und einen gewaltfreien Umgang mit den Tieren näherbringen. Neben Luhmühlen führt die Show das Team auch nach Bad Saarow und Großefehn.
Das so genannte Join-Up wurde von Monty Roberts entwickelt, der vor allem durch den Film „Der Pferdeflüsterer“ weltweite Bekanntheit erreichte. Er arbeitet dabei im Round-Pen mit frei laufenden Pferden, die er so lange von sich wegschickt, bis sie sich ihm unterordnen, zu ihm kommen und ihm folgen. Dabei nutzt er die Instinkte des Flucht- und Herdentieres und setzt auf die natürliche Pferdesprache Equus. Sie ist lautlos und basiert vor allem auf der Positionierung und Bewegung des Körpers. Monty Roberts setzt beim Join-Up also seinen eigenen Körper ein, um mit dem Tier in einen Dialog zu treten.
Seine Arbeitsweise ist nicht unumstritten. Kritiker bemängeln, er baue beim Join-Up sehr starken psychischen Druck auf, weil dem Pferd im Round-Pen keine wirkliche Möglichkeit zur Flucht geboten wird. Doch Kritik hin oder her – das Join-Up hat weltweit schon sehr viele Pferde vor dem Schlachter gerettet. Und so sehr es auch polarisiert – es regt zum Nachdenken an über unseren Umgang mit den Pferden.
Den gesamten Artikel lesen Sie in der Ausgabe 03/2015.
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