13.11.2015
Horse-Agility: Das besondere Gesundheitsprogramm
Wer zum ersten Mal den Hof Steigerwald in Hilgermissen besucht, traut seinen Augen kaum. Hier wird mit Ponys und Pferden das trainiert, was eigentlich nur auf Hundeplätzen zu sehen ist: Die Pferde überschreiten eine Wippe, bewältigen einen Slalom, springen durch Reifen und durchqueren Tunnel. Passenderweise wird das Ganze Horse-Agility genannt – die neue Sportart für Pferd und Mensch fördert nicht nur das Vertrauen, sondern ganz nebenbei auch Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit.
„Eigentlich sind die Ideen für die einzelnen Geräte aus der Frage heraus erstanden, wie ich aus physiotherapeutischer Sicht Körperfühl sinnvoll schule kann“, berichtet die Ausbilderin, die ursprünglich als staatlich geprüfte Masseurin mit Menschen arbeitete. Im Laufe der Jahre konzentrierte sie sich aber immer mehr auf die Pferde und ließ sich fortbilden in Bereichen wie Pferdephysiotherapie, Kinesiologie, Akupressur, Cransiosacral-Therapie und Reiki. „Bei Viviane Theby begann ich mit dem Clickertraining, was mittlerweile auch ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist“, berichtet Steigerwald. Seit fünf Jahren ist sie selbstständig im Bereich der Pferdeausbildung, ihre Steckenpferde sind dabei neben dem Agility auch medical Training, Jungpferdearbeit und Seniorengymnastik.
Nina Steigerwalds Pferde werden ausschließlich über positive Verstärkung gearbeitet. „Gerade in der Freiarbeit ist das unheimlich motivierend“, sagt sie. „Früher bin ich deutlich mehr geritten als heute. Wenn es einmal schnell gehen muss, brauche ich mir nur einen Futterbeutel umhängen und kann mit der Arbeit beginnen. Das ist ungemein praktisch.“
Tatsächlich hat jedes der vielen Turngeräte, die bei Nina Steigerwald auf dem Agility-Platz stehen und von denen sie viele selbst entwickelt hat, eine besondere Wirkung auf den Pferdekörper. Wir stellen hier einen Teil der Geräte und ihre gymnastizierenden Effekte vor.
Reifen
Der Reifen ist Mutprobe und Springgymnastik in einem: Das Pferd lernt, dass es nicht über etwas drüber, sondern auch durch etwas durch springen kann. Hier wird zunächst auch jedes Durchstecken des Kopfes bis hin zum langsamen Durchschreiten belohnt. Später folgt ein kleiner Sprung aus dem Trab oder Galopp. Wie beispielsweise bei der Cavalettiarbeit werden Rücken- und Bauchmuskulatur gestärkt.
Turnmatte
Auch eine dicke Turnmatte, die viele noch aus dem Sportunterricht kennen dürften, ist fester Bestandteil des Agility-Parcours. Hier ergeben sich gleich drei positive Effekte: „Zunächst einmal geht es um Vertrauensarbeit.“ Traut sich das Pferd auf die Matte, wird es zunächst im Schritt darüber geführt, später kann das Ganze gesteigert werden und auf Trab und auch Galopp ausgeweitet werden. „Hier muss sich das Pferd wahnsinnig stabilisieren. Es ist sehr anstrengend, die Hufe so hoch zu heben, dass es problemlos über die Matte kommt.“
Lesen Sie den ganzen Artikel in unser Ausgabe 04/2015.
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