Nachlese Tag der offenen Stalltür 2014
Putzen, Reiten, Strahlen - Groß und Klein erliegen dem Charme der Pferde
Warendorf (fn-press). Das gute Wetter legte die Grundlage für einen erfolgreichen bundesweiten „Tag der offenen Stalltür 2014“. Überwältigt von der Resonanz hatte der Reitverein Mainz-Kleinostheim schon mittags sein letztes Würstchen vergrillt. Geschätzt über 100.000 Besucher folgten dem Aufruf „Komm zum Pferd“, mit dem am 18. Mai über 500 Vereine und Betriebe in ganz Deutschland auf ihre Höfe geladen hatten. Schnupperrunden auf dem Pferderücken, Putzen, Führen: Fast alle Gastgeber boten erste Reiterlebnisse und hautnahen Kontakt mit Ponys und Pferden.
Pascal konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Zum ersten Mal saß der Sechsjährige auf einem Pony - und wollte gar nicht mehr absteigen. „Wir wollen das Interesse an Pferden und dem Pferdesport wecken,“ erklärt Wenke Winkler vom Freizeitsportverein (FSV) Quedlinburg 78, warum sie sich am Tag der offenen Stalltür beteiligen. Deshalb haben nahezu alle Veranstalter Ideen zum Mitmachen und Selber-Ausprobieren im Programm. Berührungsängste abbauen, Begeisterung wecken ist das Ziel. Beim kleinen Pascal hat es geklappt: „Es macht doch riesigen Spaß.“ Das kam auch bei den Erwachsenen gut an. „Ich finde es gut, dass die Kinder hier an die Pferde, die ja relativ große Tiere sind, herangeführt werden und ein Gefühl dafür bekommen, was hinter dem Reitsport steckt,“ sagte Thomas Kraus, der mit seinem vierjährigen Sohn Jonas die Reitsportgemeinschaft Kostheim besuchte.
Der Tag der offenen Stalltür war bei den meisten Veranstaltern nicht nur Kinder- sondern Familienfest. Und das war gewollt, denn es geht an dem bundesweiten Aktionstag auch darum, über die positive Wirkung des Pferdes und des Hobbys Reiten oder Voltigieren auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu informieren. Allein 1.000 große und kleine Menschen ließen sich davon auf dem Reiterhof St. Georg in Sulzbach/Taunus mit seinen 60 Ponys und Pferden überzeugen. Während die Kinder vieles ausprobierten und mitmachten, genossen Eltern und Großeltern die Schauvorführungen und nutzten die Informationsangebote. „Wir möchten Interessierten die Möglichkeit geben, unseren Verein kennenzulernen und ersten Kontakt zum Partner Pferd aufzunehmen,“ sagt Christine Dewenter, stellvertretendes Jugendwartin und Übungsleiterin des Reitervereins Wittekind 02 Enger-Westerenger. Deshalb erlebten die Gäste dort einerseits einen Einblick in den Alltag auf der Reitanlage und in die Arbeit des Vereins, zum anderen stellte der Verein die vielfältigen Seiten des Pferdesportes vor.
Praxiserfahrungen auf dem Pferderücken und bei der Pferdepflege, Voltigier-, Reit- und Rassevorführungen sowie Kutschfahrten standen auf dem Programm fast aller Veranstalter. Hinzu kamen Vorträge von Tiermedizinern, Physiotherapeuten, Sattlern und Hufschmieden, Programmpunkte wie Pferd und Hund oder Malwettbewerbe und Kinderschminken. Darüber hinaus war natürlich immer für das leibliche Wohl gesorgt. Für den Pferdesport zu werben: das gelang den meisten Veranstaltern. Zumal sie neben den Pferden als Werbebotschafter überzeugende Zweibeiner aufboten.
Der bundesweite „Tag der offenen Stalltür“ ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und der Landespferdesportverbände, unterstützt von dem Futtermittelhersteller Höveler und dem Helmhersteller uvex. Er fand in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Von Bayern bis Schleswig-Holstein – bundesweit öffneten die Ställe und Betriebe ihre Türen. Sie zeigten die große Vielfalt der Möglichkeiten mit dem Pferd und begeisterten neue Menschen für das Pferd und den Pferdesport.