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Eine handvoll Pferdemüsli wird gezeigt
Foto: Evers

10.04.2014

Gentechnik im Pferdefutter

Ein aktuelles Thema

In der Lebensmittelbranche und der Landwirtschaft ist sie längst ein Thema: die Gentechnik. Ob es um gentechnisch verändertes Soja in Nahrungsmitteln oder den Anbau von gentechnisch veränderten Maispflanzen geht, über das Für und Wider kann man sich trefflich streiten. Auch Pferdefutter kann gentechnisch veränderte Anteile haben. Hier der Versuch einer Problemanalyse.

Die Reaktion von Freizeitsportlern, Pferdehaltern und Pferdehöfen auf das Thema „Gentechnik und Pferdefutter“ bewirkt ungläubiges Staunen. Kann Pferdefutter gentechnisch veränderte Bestandteile enthalten? Nein, das sei doch kein Thema, sagen sie. Darüber haben bisher die wenigsten Pferdebesitzer nachgedacht. Taucht man in das Thema ein, dann liegt es zunächst einmal nahe, in die Regale der Pferdesport Fachgeschäfte zu schauen oder Futterlieferanten zu befragen. Die Futterkomponenten müssen, so fordert es der Gesetzgeber seit Juli 2004, einzeln deklariert werden. Ist ein Anteil gentechnisch verändert, muss es ausdrücklich angegeben sein. Also einfach nur aufpassen, wenn man als Kunde der Gentechnik kritisch gegenübersteht? Oder Gentechnik in Kauf nehmen, wenn man keine Bedenken hat?

Ein Blick auf die Zutatenlisten zeigt, dass die Bezeichnung „gentechnisch verändert“ bei Pferdefutter nur im Zusammenhang mit Sojabestandteilen vorkommt. Allerdings ist diese Kennzeichnung selten zu finden. Soja ist proteinreich und für Pferde nur dann sinnvoll, wenn von ihnen viel Leistung abverlangt wird. So sind Sojaanteile vor allem in Futtermischungen zu finden, die, laut Kennzeichnung, für Leistungssport, Zuchtpferde oder alte Pferde geeignet sind. Zum Beispiel findet sich Sojaextrationsschrot, -schalen und -öl in einigen Zucht- und Oldie-Müslis auf dem deutschen Markt. Auf den Verpackungen werden die Kunden darauf hingewiesen, dass der Sojaanteil aus gentechnisch verändertem Anbau stammt. Damit nur ein Thema für Spezialisten, die sich professionell im Pferdesport oder der Pferdezucht bewegen?

Welches Pferdefutter ist geeignet?

Der Pferdefuttermarkt boomt und wird heiß umkämpft. Die Auswahl an Futtermischungen ist schier unüberschaubar. Das Angebot regionaler Futterhändler mit eigenen Angeboten führt zur Qual der Wahl. Fürs Pferd nur das Allerbeste. Das wird über Futtermischungen angepriesen, die unglaubliche Qualitäten versprechen. Die Industrie hält spezialisierte Pferdenahrung bereit, Spezialmischungen für Fohlen und Senioren, für Reit-, Rennpferde oder Tiere, die olympiareife Leistung bringen, geeignetes Futter für Allergiker oder Diabetiker. Der Waschzettel auf den Futtersäcken verspricht, Vitamine, Mineralien und Energie in köstliche Gras-, Kräuter-, Getreide- oder Apfelkomponenten gepackt zu haben. Manch ein Besitzer überschätzt allerdings den Energieumsatz des Tieres und füttert es oftmals mit hochwertigen Müslis und Mischungen krank. Was steckt hinter diesen, laut Hersteller, ausgewogenen Rezepturen? Hat da irgendein Anteil mit Gentechnik zu tun?

Viele Pferdebesitzer schwören auf die klassische Ernährung. Damit sind Heu, Grassilage und Stroh gemeint. Pferde sind Steppentiere, die in einer mageren Umgebung Nahrung optimal auswerten können. Zu diesen Grundfuttermitteln kann ein Kraftfutter wie Hafer, Mais oder Gerste gegeben werden. Zusätzlich bieten regionale Futtermittelhändler eigene Kraftfutter oder Müslimischungen an, außerdem sind Fachgeschäften industriell hergestellte Mischfuttermittel zu haben. Sie beinhalten verschiedenen Getreidearten, Erzeugnissen der Getreide-, Zucker- und Ölsaatenverarbeitung, Mineralstoffen und Vitaminen. Meistens liegt dieses Mischfutter in pelletierter Form vor. Ulrike Struck, Fachreferentin für Pferdezucht und Pferdehaltung bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, warnt vor Problemen bei der Fütterung mit Pellets: „Manch ein Pferd schlingt die Pellets hinunter, es kann zu Schlundverstopfungen oder Koliken kommen.“ Sie rät jedem, der geeignetes Futter für sein Pferd zusammenstellt, gut zu überlegen, zu welchem Zweck das Futter dienen soll. Das Alter des Tieres, die Rasse, die Haltungsbedingungen, Empfindlichkeiten und natürlich die Leistungserwartungen an das Pferd. Drei bis vier Stunden reiten wöchentlich, das ist für ein Pferd noch keine Leistung. Erst mehrstündige Arbeit täglich ist ein Leistungsmerkmal. Hier kommt der Aspekt von Futteranteilen in den Blick, die gentechnisch verändertet sein können.

Soja ist in der Regel gentechnisch verändert

Der Bestandteil Soja sollte den Verbraucher hellhörig machen. Denn nur Soja wird zurzeit im großen Stil auf dem deutschen Markt gentechnisch gehandelt. Auch Mais, wenn er aus Nordamerika stammt, wird gentechnisch verändert sein. Aber für Pferdefutter gibt es noch eine ausreichende Menge aus heimischem oder europäischem konventionellen Anbau. Soja aus konventionellen Anbau ist, so sagen es Futtermittelhändler, zu teuer. Der rechne sich nicht. Soja ist eine Frucht, die importiert werden muss. Vor allem aus Nordamerika, Brasilien und Argentinien, wo hauptsächlich Gensoja angebaut wird. Der ernährungsphysiologische Wert dieser Hülsenfrucht liegt in seiner hochwertigen Eiweißzusammensetzung. Hauptsächlich wird er an Milchkühe und Schweine verfüttert, die einen entsprechenden Eiweißbedarf haben. Bei Pferden ist der Proteingehalt von Raufutter in der Regel ausreichend. Es sei denn, eine Stute ist trächtig oder laktiert. Auch sehr alte Pferde, deren Eiweißverwertung schlecht ist, können einen höheren Bedarf haben. Soja ist im Pferdemischfutter vor allem als Sojaextrationsschrot oder Sojaöl zu finden. Manche Hersteller mischen Sojaschalen unter das Futter. Sojaextrationsschrot ist der feste Rückstand, der nach Herauslösen des Öls aus den Sojabohnen, das mit Hilfe von Hitze geschieht, zurückbleibt. Neben seiner Qualität als Eiweißlieferant ist Sojaöl dazu geeignet, die Verdauung der Pferde günstig zu beeinflussen. Außerdem beinhaltet es die wertvollen Aminosäuren Lysin und Methionin, die dem Futter eine gute Energie-Eiweiß-Balance gibt. Die Energiedichte wird erhöht, und damit kann Futter eingespart werden. Ein Liter Öl ersetzt drei Kilogramm Kraftfutter. Dabei ist die Dosierung wichtig, denn zu viel Öl kann dem Verdauungstrakt des Pferdes schaden. Öl wird auch deshalb gerne einer Futtermischung beigegeben, damit sich die Komponenten besser verbinden und es nicht staubt. Aus Kostengründen wird in der Praxis meist Soja- und Sonnenblumenöl verwendet. Der Anteil von Öl im Mischfutter macht drei bis fünf Prozent aus. Interessant ist, dass Sojaöl fast nie auf den Packungen angegeben wird. Entweder wird in einer allgemeinen Beschreibung die Qualität des Futters durch die Verwendung von Sojaöl beworben oder der Verbraucher liest etwas von „hochwertigen Ölen“.


Sojaöl wird auf den Packungen fast nie angegeben

Wirtschaftlichkeit ist der wichtige Faktor für die Futtermittelindustrie. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung schätzt, dass pro Jahr in Deutschland zirka 1,6 Millionen Tonnen Futtergetreide und zirka 1,8 Millionen Tonnen Heu und Stroh gebraucht werden, um die rund eine Million Pferde und Ponys in unserem Land zu füttern. Nach Angaben des Deutschen Verbands Tiernahrung e. V. (DVT) wurden im Jahr 2008 geschätzte 330 000 Tonnen Mischfutter und Kraftfutter für Pferde umgesetzt, Tendenz steigend. Im Verhältnis zur Gesamtmenge von Mischfutter für Nutztiere (2008 = 21 Millionen Tonnen) ein geringer Anteil. Trotzdem ein Wirtschaftsfaktor, den Futtermittelhersteller bei Pferden ausreizen möchten. Peter Radewahn, Geschäftsführer des DVT, bestätigt: „Im Gegensatz zu Geflügelfutter oder Futter für Milchkühe ist Soja und Mais aus gentechnisch verändertem Anbau im Pferdefuttermittelsektor noch kein Thema, da es in viel zu geringen Mengen gebraucht wird.“ Gensoja ist im Verhältnis zu gentechnisch freiem Soja günstiger. Es kostet auf dem Weltmarkt zur Zeit pro Tonne 50 bis 100 Dollar mehr als Gensoja. Auf 100 Kilogramm, so rechnet es Radewahn aus, wären das zirka ein bis zwei Euro mehr. Radewahn: „Man müsste meinen, dass dieser in Relation geringe Aufpreis den Leuten etwas wert ist. Ist es aber nicht.“ Es gäbe im Futtermittelsektor keine wirtschaftlich interessante Nachfrage nach Futtermitteln ohne gentechnische Anteile, so seine Erfahrung.

Grüne Gentechnik

Peter Radewahn bindet das Thema in die weltweite Fragestellung ein, inwieweit Futtermittel überhaupt auf Dauer ohne Gentechnik auskommen werden. Soja ist als hochwertiger Eiweißlieferant die führende pflanzliche Futterquelle. 80 Prozent des gesamten Sojaanbaus werden für die Tiernahrung verwendet. Und es werden immer mehr Flächen weltweit für Soja benötigt. Um sich die Dimensionen einmal vor Augen zu führen, helfen Zahlen weiter. Transgen ist eine Online-Plattform, die Transparenz in die Themen Gentechnik und Lebensmittel bringen möchte. Laut Aussage dieser Plattform wurden in den USA im Jahr 2010 93 Prozent der Flächen gentechnisch verändert angebaut, in Brasilien 76 Prozent. Weltweit steigt der Anbau von grüner Gentechnik, so wird der Agrarzweig der Gentechnik auch bezeichnet, um jährlich zehn Prozent. Bisher bremst Europa die Welle der grünen Gentechnik weitgehend aus. Thema ist zurzeit nicht nur der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen, sondern auch die Handelswege. Lagerraum, Container oder Mühlen sind Orte, an denen sich konventionelle Ware mit gentechnisch veränderter mischen kann. Auch wenn es nur minimale Spuren sind, die auf den Lieferwegen mit konventionellem Getreide in Berührung kommen.

Gentechnik und konventionelle Züchtung, was unterscheidet die beiden? In der Gentechnik werden Gene der Pflanzen mit Erbmaterial anderer Organismen verknüpft, auch über Artgrenzen hinweg. Das ist mit konventioneller Züchtung nicht möglich. Genetisch veränderte Pflanzen werden auch als GMO (Genetically Modified Organism) oder GVO (gentechnisch veränderte Organismen) genannt. Bisher sind GVO-Pflanzen zugelassen, die herbizidresistent sind. Das bedeutet, die Pflanzen vertragen die Anwendung des Breitband Unkrautspritzmittels Glyphosat, auch bekannt unter dem Markennamen „Roundup Ready“ für das Glyphosat-Produkt des Marktführers Monsanto. Monsanto ist gleichzeitig Marktführer für GVO-Saatgut. Der Anbieter verspricht, dass mit seinem Saatgut weniger Spritzmittel eingesetzt werden muss. Das macht misstrauisch. Ein Unternehmen sägt freiwillig mit einem neuen Produkt einen anderen wesentlichen Produktzweig ab? Zum einen wird natürlich die Alleinstellung von „Roundup“ gestärkt, weil nur noch das eine Spritzmittel zum Einsatz kommen soll. Zum anderen beobachten Agrarwissenschaftler, dass in den ersten Jahren des Anbaus tatsächlich weniger Spritzmittel eingesetzt werden mussten, nach ungefähr vier Jahren sich die Herbizidmenge aber stetig steigert, mehr als im konventionellen Landbau. Es entwickeln sich Unkräuter, die resistent gegen Glysophat sind. Weitere Untersuchungen belegen, dass die Erträge von Gensoja um vier bis zehn Prozent niedriger sind als im konventionellen Anbau. Das wird in den USA, aber auch in Brasilien, aufgrund der langjährigen Erfahrung mit Sojaanbau beobachtet. Kritiker der grünen Gentechnik relativieren deshalb den höheren Preis der Sojabohne. Höhere Kosten des Saatguts bei gleichzeitig niedrigerem Ertrag und, so haben es Messungen ergeben, einem geringeren Eiweißgehalt, machen konventionelles Soja im Einkauf zwar teurer, aber in der Verwendung günstiger. Laut Dr. Konstantin Rizos von Genetic ID, einem internationalen Analyselabor, das gentechnisch veränderte Pflanzen erkennen und bewerten kann, gibt es mittlerweile Möglichkeiten, gentechnisch freies Soja aus Brasilien und Indien zu beziehen. Das Zertifizierungslabel „CERT ID“ zeichnet Non-GVO Soja aus. Die Zertifizierung kostet allerdings wieder und macht es für den Pferdefuttermittelmarkt unattraktiv. Besonders vor dem Hintergrund, dass Soja hier eine sehr geringe Rolle spielt.

Gensoja in Pferdefutter, ein unbequemes Thema

Gentechnik und Pferdefutter ist ein Thema, dass von Futtermittelherstellern und -händlern gerne gemieden wird. Eine große Fachmarktkette für Pferdesportartikel verweigerte ein Gespräch über dieses Thema, die Filialleitung eines anderen Fachmarktes versicherte sich, dass ihr Name nicht auftauchen wird, wenn sie ihre Meinung über das Thema preisgibt. Im Internet führt fast kein Futtermittelhersteller auf, dass Sojabestandteile in Müslimischungen oder Kraftfutter aus GVO-Anbau kommt. Das irritiert vor allem, wenn Futter online bestellt und gekauft werden kann. Auch der Online-Kunde möchte wissen, aus welchem Anbau die Futtermittelkomponenten stammen. Lediglich Havens Pferdefutter klärt seine Kunden über die Problematik von gentechnisch verändertem Soja auf. Ein regionaler Futtermittelhersteller gab freiwillig Auskunft über die Sojaanteile in seinem Pferdemüsli. Der örtliche Raiffeisenmarkt bestätigte ebenfalls, dass Sojaöl, wenn es bei ihnen bestellt wird, aus gentechnisch verändertem Anbau kommt. Beide Händler folgen der gesetzlichen Verpflichtung, diese Tatsache über den Lieferschein oder den entsprechenden Aufdruck auf der Verpackung kenntlich zu machen. Der Deklarierungspflicht auf Verpackungen kommen die Futtermittelhersteller weitestgehend nach. Rätselhaft bleibt allerdings, dass fast kein Anbieter Sojaöl in seinen Mischungen verwendet, wenn man den Zutatenlisten auf den Futtersäcken traut, obwohl es ein günstiges und energiereiches Öl ist. Gentechnik und Pferdefutter ist deshalb ein peinliches Thema für den Futtermittelsektor, weil die Anbieter wissen, wie misstrauisch die Verbraucher auf Gentechnik reagieren. Anstatt aufzuklären, wird bei Pferdefuttermitteln das Thema lieber unter den Tisch gekehrt. Und das gelingt weitestgehend, denn Soja ist tatsächlich nur in einem geringen Anteil für Pferde geeignet. Außerdem trauen die Verbraucher den bunten Verpackungen und blumigen Versprechen der Mischfutterhersteller mehr, als dass sie sich kritisch die Auflistung der Zutaten ansehen.

Unter den Tisch kehren statt aufklären

Was heißt das für den Pferdehalter? Zunächst einmal muss ermittelt werden, wie hoch die Einweiß-Energie-Gabe für das eigene Pferd eigentlich wirklich ist. Raufutter reicht in der Regel dafür aus. Möchte man nicht auf Sojaanteile im Futter verzichten, dann ist es für jeden Pferdehalter wichtig, sich seiner Haltung zur grünen Gentechnik bewusst zu machen. Er kann es akzeptieren, dass Gensoja im Futter vorkommt oder er kann Gentechnikpflanzen grundsätzlich ablehnen und meiden. Befürworter sind pragmatisch und sagen, dass es aus der weltweiten Landwirtschaft nicht mehr wegzudenken ist. Sie hoffen, dass GVO-Pflanzen sich der Klimaveränderung besser anpassen, sie glauben, dass sich damit der Pestizideinsatz senken lässt und die Umwelt geschont wird. Keine Pflanzen, so das Argument der Befürworter, werden so ausgiebig getestet, wie gentechnisch veränderte. Sie haben keine Sorge vor dem Nebeneinander von Gentechnik-Landwirtschaft und konventionellem Anbau. Es würde, so sagen sie, keine ungewollte Vermischung stattfinden.Dagegen steht eine kritische Haltung. Politisch gesehen, sagen die Gegner der Gentechnik, werden mit gentechnischen Pflanzen Monopole geschaffen, die kleinbäuerliche Landwirtschaft verdrängt und Waldflächen zerstört, um im großen Stil zum Beispiel Soja anbauen zu können. Gentechnikgegner möchten die Vielfalt der Pflanzen fördern und nicht die Gentechnik. Außerdem, so mahnen sie an, gäbe es keine unabhängige Sicherheitsforschung. Die stamme bisher von den Gentechnikkonzernen selber. Inwieweit gentechnisch veränderte Pflanzen langfristig Gesundheit und Umwelt beeinflussen, kann bisher keiner sagen. Pferdebesitzer haben die Möglichkeit, sich für oder gegen Gentechnik im Pferdefutter zu entscheiden. Sie sollten kritisch Informationen über die Zusammensetzung der Futtergabe einholen und nicht wahllos Misch- und Kraftfutter kaufen. Ulrike Struck nimmt die Illusion, mit entsprechenden Futtermitteln ein Pferd gesund füttern zu können: „Dunkle Ställe mit viel Mist, wenig Auslauf bzw. Bewegung werden nicht kompensiert durch Futtermittel mit Kräutern oder Mineralien.“ Eine gesunde Haltung spart Geld, auch beim Futter.

 

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Autor: Ulla Evers

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