02.12.2014

Wohlfühlen auch bei Eis und Schnee

Hunde eindecken

Hunde sind robuste Tiere bei jeder Außentemperatur. So zumindest denken viele Besitzer. Ein Mantel für den Vierbeiner? Mit dem Gedanken kann sich nicht jeder anfreunden. Warum und für welche Hunde es aber durchaus Sinn machen kann und was es noch im Winter zu beachten gilt, lesen Sie hier.

Wie bei den Pferden ist auch das Eindecken von Hunden eine Glaubensfrage. Die einen entscheiden sich für einen wärmenden Schutz bei Minustemperaturen, die anderen meinen: Der braucht keine Decke, ist doch ein Hund! Einen kleinen Unterschied gibt es allerdings: Während alle Pferde bei den entsprechenden Haltungsbedingungen dank ihres Winterfells gut gerüstet in die kalte Jahreszeit gehen, gibt es bei den Hunden Kurzhaarrassen, die schon allein aufgrund ihrer Züchtung mit wenig Unterwolle gesegnet sind. Dass der Körper eines Jack Russell-Terriers von seinem Fell schlechter gewärmt wird als der eines Hovawarts, erklärt sich schon von selbst.

Kurzes Fell und wenig Unterwolle

Vor allem Hunde, die in der Wohnung gehalten werden, können bei Minustemperaturen frieren. „Menschen, die ihren Hund bei sich in der Wohnung halten, sollten sich ernsthaft über die Temperaturregelung ihres Hundes Gedanken machen. Hunde, die bei uns in der klimatisierten und gut beheizten Wohnung leben und dort den Großteil ihrer Zeit verbringen, haben anders beschaffene Haut und Fell als Hunde, die draußen beispielsweise in Zwingern leben“, sagt Jasmin Wagner, Hundetrainerin und Expertin auf der Online-Plattform „easy-dogs.net – Alltagstraining für Familienhunde“. Bei Zwingerhunden passe sich das Fell den jahreszeitlichen Begebenheiten durchgehend an und auch die Talgdrüsen in der Haut produzierten mehr Fette, welche die Haut geschmeidig hielten und das Haar somit ummantelten. „Zusätzlich ist der Temperaturunterschied im Winter zwischen drinnen und draußen sehr groß. Denn sicher machen Sie es sich im Winter ja auch schön gemütlich in Ihrer Wohnung. Drehen die Heizung hoch, damit es auch schön warm ist. Wenn Sie nun mit Ihrem Hund Gassi gehen wollen, dann packen Sie sich natürlich schön warm ein. Ihr Hund dagegen wird ohne Übergang in die Eiseskälte mit hinaus genommen.“ Je nach Fellbeschaffenheit halte das Fell die Körperwärme eine Zeit, der Temperaturunterschied bleibe dennoch enorm und die Eiseskälte könne über Nase, Mund, Bauchregion und Pfoten aufgenommen werden. „Gerade wenn Ihr Hund sich dann im eiskalten Auto nicht bewegen kann oder noch eine Weile an der kurzen Leine in Ihrem Tempo – das deutlich langsamer ist als das Tempo des freilaufenden Hundes – laufen muss, dann kühlt er sehr schnell aus.“

Wohnungshunde: Temperaturunterschied ist groß

Unterkühlung droht vor allem für Hunde, die zu den Kurzhaarrassen gehören oder zu Hunderassen mit wenig bis kaum Unterwolle. Auch sehr kleine Hunde frieren schnell. Jasmin Wagner betont: „Ich empfinde es nicht als überfürsorglich oder unnatürlich, wenn ich meinem Hund einen Wintermantel anziehe. Es ist vielmehr ein konsequenter Schluss. Wir Menschen haben unsere Hunde zu uns in die beheizten Wohnungen geholt. Wir Menschen sind es, welche die Fellbeschaffenheit nicht mehr nach Nützlichkeit für den Hund, sondern nach menschlichen Schönheitsvorstellungen durch Zucht beeinflussen.“.....

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